Gefühle sind nicht verhandelbar

Gefühle sind nicht verhandelbare Tatsachen.

Autor oder Autorin – mir unbekannt

Dieser Satz ist einem Gespräch gefallen, wo es unter anderem um Gefühle und Wahrnehmung ging. Danke an dieser Stelle an Dich – Du weißt, wer gemeint ist.
Dieser Satz, dieses Zitat, hat mich sehr berührt.
Denn es macht – in 5 Worten – ganz viel klar.
Wenn es denn gehört, gespürt und wahrgenommen wird. Und sie – die Gefühle – sind das Salz in unserem Leben.

Diejenigen, die mich schon länger lesen, kennen oder sogar schon bei mir waren, wissen es.
Ich beschäftige nicht schon sehr lange mit dem ALOHA.
Dieser polynesischen Lebensphilosophie und Lebensweise, wo es unter anderem auch darum geht, erst mal zuzuhören, hinzuschauen, zu beobachten ohne zu werten, einfach wahrzunehmen und wenn, dann mit einem liebevollen Auge zu sehen, und auch entsprechend wertschätzend zu handeln und zu sprechen.

In der Lomi Lomi Massage geht es ohne diese Grundeinstellung auch nicht.
Zumindest habe ich es in meinen Ausbildungszeiten und Reisezeiten in Hawaii so gespürt und es wurde es mir auch so weitergegeben.

Gefühle spüren

Gefühle sind nicht verhandelbare Tatsachen, bedeutet für mich im ersten Schritt mal, dass das Zuhören am Beginn steht. Um überhaupt erahnen zu können, zu fühlen und zu spüren, was mein Gegenüber in den eigenen Worten an die Oberfläche spülen will, es ausdrücken und aussprechen möchte. In dem ureigenen Tempo.
In der Lomi höre ich auch mit den Händen zu.
Der Körper „spricht“ mit mir.


Wir sind es leider so gewohnt vom „Aussehen“ auf „Empfinden“ zu schließen, ohne auch nur überhaupt irgendetwas zu wissen vom Gegenüber.

Für mich war das in meiner Lomi-Ausbildungszeit die größte Übung, das alles mal einfach so stehen zu lassen. Wahrnehmen, ohne zu (be-)urteilen. Zuhören, ohne gleich zu antworten. Den aufkommenden Gefühlen Zeit und Raum zu lassen, sie einfach mal da sein zu lassen und selbst ganz präsent zu sein.

In meiner kinesiologischen Ausbildung haben wir auch immer wieder gehört, dass der Mensch, der das Problem hat, auch die Lösung in sich trägt. Kein ErLEBEN gleicht dem anderen und daher hinken auch Vergleiche eigentlich immer und Lösungen sind so individuell und vielfältig, wie die Sandkörner am Strand.

Gefühle, dieses wunderbare Werkzeug haben wir alle mitbekommen, um das Leben zu spüren, es zu meistern, wahrzunehmen, wo es für uns weitergeht und wie. Wo etwas nicht mehr passt. Wann etwas zu Ende ist oder ein Anfang spürbar ist. Wo und wie sich eine Veränderung ankündigt oder notwendig ist. Denn bewusst wollen wir alle einen angenehmen Weg nehmen.

Ich sage es mal so:
Um das Spüren kommen wir nicht herum. Selbst, wenn wir es manches Mal versuchen wollten. Es holt uns ein. Und das ist gut so. Denn, nur wenn das Fühlen und Spüren erlebt wird, haben wir das Gefühl, dass wir in unserem ureigenen Sinne das Leben führen, das zu uns passt. Welches wir uns kreieren wollen und in welchem wir Ver-Änderungen brauchen oder welche uns einholen.“

Das bringt mich auch zu dem Thema der Wechseljahre. Individuell und einzigartig, wie jede Frau. Und doch gibt es einen gemeinsamen Nenner. Sie kommen – irgendwann – zu unterschiedlichen Zeiten und mit unterschiedlichen Auswirkungen und in unterschiedlichen Wellen. Auch da würde es der Sache und dem Befinden so unendlich helfen, wenn wir unserem inneren Kompass glauben. Unsere Gefühle und unser Befinden wahrnehmen und sie uns nicht klein reden oder gar abtun lassen von Dritten. Oder uns in Geschichten anderer verlieren und das eigene Spüren zu verlieren.

Gefühle sind nicht verhandelbar. Sie sind da. Sie melden sich umso lauter zu Wort oder äußern sich in Symptomen, wenn wir ihnen nicht glauben oder ihre Hinweise als Richtungsanzeiger nutzen.

Veränderungszeiten

Ich bin nun 59 Jahre und war sicher auch vor 12 – 15 Jahren, Mitte – Ende 40, schon in der Perimenopause. Zu meiner Zeit gab es nicht annähernd die Informationen und das Wissen, das heute, auch Dank einiger Frauen, die ihre Geschichten teilen und Wissen dazu sammeln, verfügbar ist. Ich fühlte mich mit dem Thema damals so ziemlich alleine. Auch im Jobumfeld war es fast nicht mehr auszuhalten. Diese Erkenntnis, dass sich die Schlafqualität änderte, die nötige Regenerationszeit eine andere wurde, ich Zustände hatte, die ich so nicht kannte. Der Wunsch nach Individualität wuchs. Auf vielen Ebenen. Bei Ärzt*innen wurde ich mit Standardaussagen abgespeist. Und dann hatte ich doch das Glück Eine zu finden, die mich individuell mit Detailwerten untersuchte, und davor einfach schon im Gespräch ernst nahm, mir zuhörte und ganz bei mir war.
Es war klar, dass ich auch im Außen eine Veränderung herbeiführen musste.
Denn ich war anders. Veränderte mich weiter. Ein zurück zum Altbekannten würde es nicht geben.
Ich wollte und konnte nicht stehenbleiben und verharren, nur weil es für das Umfeld einfacher, praktischer gewesen wäre. Der Blick und der Weg wollte neue ausgerichtet werden.

Wäre da nicht auch die Hürde, dass wir bei Veränderungen oft etwas zögerlich sind.
Uns davor drücken oder sie zu vermeiden versuchen.
Nur in diesem Fall war das keine Option.
Je mehr ich versuchte (und es war nur ein Versuch) gleich weiter zu machen, umso intensiver wurden die Hinweise, dass genau das nicht möglich sein würde.
In der Pubertät sprengen wir Fesseln aus dem Drang, es unbedingt anders machen zu wollen, wie zum Beispiel unsere Eltern.
Und dann spürte ich – Ende 40 – wieder so eine Kraft in mir, die alles auf den Kopf stellen wollte. Und teilweise jeden Tag anders. Und das Ganze eingebettet in ein Sein, in dem ich mir es nicht erlaubte, so ungebremst los zu preschen, wie in Jugendtagen. Abgesehen davon, dass die Kraft dazu auch fehlte. Der Geist zwar galoppierte, dich der Körper entschiedene Einwände hatte. Oder mit Schweißausbrüchen antwortete.

Es ist eine Tatsache, dass Du als Frau auch irgendwann keine Blutung mehr haben wirst. Und diesen Zeitpunkt kennen wir alle nicht. Doch er kommt. Zuzuhören und zu spüren, wie es Dir geht, was Du spürst, wird spätestens in diesem Lebensabschnitt immer wichtiger. Und es ist wie mit allen, was wir regelmäßig üben, trainieren, das geht leichter.

Neben den körperlichen Auswirkungen verändert sich auch die Sicht auf die Dinge.
Es wird immer klarer, dass Du Dein Leben gestaltest und je mehr Zeit vergeht, umso intensiver entscheidet sich, wofür wir sie nutzen (wollen).

Neues wagen

Ohne meinen Gefühlen zu trauen, auch den angstvollen, hätte ich mich zum Beispiel nicht in den Pazifik gewagt. Weder zum Schnorcheln heuer im Jänner auf Big Island, noch in das Kanu – wie oben am Bild. Doch ich wollte es, daher war es an der Zeit, im wahrsten Sinne des Wortes, durch diese meine Ängste durch zu tauchen. Den Zeitpunkt habe ich gewählt. Anders geht es nicht. Du darf bereit sein. Auf Dich kommt es an. Egal, wann es vielleicht schon für andere passen sollte. Das Vergleichen hat ein Ende. Es geht um Dich. Wenn Du dann Menschen an Deiner Seite hast, die Dich (be-)stärken und begleiten, die für die da sind, die Deine Gefühle wahrnehmen und Dich in Deinem Sein, fühlt sich das gut an. Bestärken ist etwas ganz wunderbares. Und das hat nicht mit überreden zu tun. Es stärkt Dich in der Wahl Deines Zeitpunktes.

Den Körper auch durch diese Zeit liebevoll zu begleiten, das mache ich heute für die Frauen, die zu mir kommen. Denn, egal welchen Behandlungsweg sie einschlagen, welche Unterstützung sie sich aus medizinischer Richtung holen, den Körper liebevoll zu umsorgen und die Veränderung willkommen zu heißen und auch daraus Kraft zu schöpfen ist Teil, der Körperbehandlungen. Gefühltes ALOHA. Lomi Lomi Körperbehandlungen.

Meine Angebote findest Du HIER

Über die Jahre habe ich mir auch ein Netzwerk geschaffen, wo ich Dich auch gerne weiterempfehle, weil ich es aus Erfahrung weiß, dass Du dort auch gehört und gesehen wirst und Deine Gefühle und Wahrnehmungen auch. Mein Spezialgebiet ist die Berührung und die Entspannung.

Hört einander zu, antwortet mit Wertschätzung und teilt Eure Erfahrungswerte und das Wissen. Das ist eine unserer Stärken als Frauen. Das ist auch gelebtes ALOHA.

Für das, was mir nicht gut tut, habe ich keine Zeit (mehr).
Das war eigentlich immer schon so.
Doch nun sage ich es auch und halten meinen Raum gerne frei davon.
Und auch das geht mit Wertschätzung.

Das Spüren ist ein verlässlicher Kompass.

Aloha zu Dir
Susanne