Planlos
Dieses Wort ist mir heute mal wieder mitten ins Herz gehüpft. Hat in meinen Gedanken Purzelbäume geschlagen.
Und ich erzähle Euch nun, warum ich dieses Wort und die Energie dahinter inzwischen lieben gelernt habe.
Ich zähle mich zu jenen Menschen, die eines grundsätzlich immer haben.
Einen Plan – eine Idee – eine Struktur und auch die Power, sie umzusetzen.
Ein Plan reichte da oft nicht aus. Die Pläne traten auch in Rudeln auf. Selten wurde einer nicht umgesetzt. Einmal angefangen machte ich fast alles fertig. Auch wenn es dauerte.
Ich hatte immer einen Plan. Den Wunsch, etwas zu Gestalten, zu Erledigen und dementsprechend umfangreiche Punkte auf meinen Todo Listen. Die ich inzwischen übrigens in To Play Listen umgetauft habe. So manches findet dann gar keinen Zugang mehr auf diese Listen 🙂
Im Büro genauso, wie zu Hause.
Spannend wurde es dann, als mir bewusst wurde, dass ich die größten Pläne aus dem spontanen Chaos spielerisch umsetzte.
Es in in gefühlt unorthodoxer Reihenfolge anging.
Ganz aus dem Bauch heraus.
Und im engen Zwiegespräch mit meiner inneren Stimme, Träumen und Hinweisen.
Synchronizitäten halfen mir aus dem Chaos wieder heraus.
Manchmal in einer Mischung aus allem.
Und der Moment, wo mir das bewusst wurde, war von ziemlich viel und großem „Chaos“ in meinem Leben begleitet.
Trotz sorgfältiger Planung lief es irgendwie nicht mehr rund.
Und ich wurde dabei immer unrunder.
Ich eierte herum.
Kam nicht auf den Punkt.
Geschweige denn auch nur einen Schritt weiter.
Und das war sehr heilsam für mich in meinem strukturierten Wesen.
Ich habe diese Gabe der Struktur, so sehe ich es zwischenzeitlich, nicht verloren.
Im Gegenteil. Ich habe sie um die spielerische Komponente erweitert.
Ich habe gelernt auch hier beides zu sein.
Planlos macht mich zwischenzeitlich glücklich.
Planlos erinnert mich an das Spielen und Ausprobieren in meinem Leben.
Planlos findet genau dort Mittel und Wege, wo die Pläne scheitern, nicht mehr greifen, nicht mehr funktionieren.
Planlos weckt die Pionierin in mir.
Planlos löst Grenzen auf.
Planlos fördert und fordert die Neu-Ausrichtung.
So planlos, ganz ohne Plan , bin ich nämlich dann ganz im JETZT.
Ausgespuckt und ausgebremst und hineingeworfen mitten in neue Betrachtungs- und Sichtweisen.
Oder zumindest auf unbekanntes Terrain gebeam, das mich wieder achtsamer auf Vorzeichen schauen und hören lässt.
Es ist immer wieder der glückliche Moment (ich gebe zu, das erkenne ich auch meist erst hinterher dankbar), der es mir erlaubt auf den „nexten Level“ meiner persönlichen Entwicklung zu kommen.
Und inzwischen liebe ich diese planlosen Zeiten.
Sie sind für mich das notwendige YIN zum YANG in einem größeren Zusammenhang..
Im Planlosen Zustand bin ich nämlich in der Hingabe.
Ich erkenne, dass es manchmal der größte persönliche Fortschritt ist, keinen Plan zu haben.
Dann brauche ich mich auch nicht drum kümmern. Nichts denken. Nichts tun. Und es tut sich trotzdem was. Überraschenderweise mehr als zu erwarten wäre.
Ihr merkt: so schließlich sich der Themenkreis dann auch schon wieder mit anderen Themen auf unserer Liste zusammen und macht im Idealfall unter Umständen wieder planlos. Genug, Richtig, Passend wird und ist es oft durch die Überraschungskomponente des nicht Geplanten.
Ich sage nur NEXT LEVEL.
Planlos auf zu neuen, leichten und freudigen Ufern. Kann auch ein möglicher Weg sein. Der wird nur meist total unterschätzt.
Ich hatte bis vor kurzem noch keinen Plan, was ich heute schreiben würde.
Das Schreiben ist auch so eine Sache, die ich völlig planlos gestartet habe.
Und jetzt nehmen mich die Worte und Sätze an der Hand und leuchten mir den Weg.
Sagte ich schon, dass ich das planlose SEIN immer noch mehr zu schätzen lerne.
Vielleicht ist das der Schlüssel zum eigentlichen Schatz, der in uns vergraben ist, damit wir all die Potenziale aufspüren und einem viel größeren Plan folgen?
Denn im planlosen Zustand nahm ich schon so manche Hürde, vor der ich mich mit Planung erfolgreich gedrückt hätte. Oder die mir schlaflose Nächte des Grübelns beschert hätte.
Wenn ich die gute Mischung aus Plan und Kreativität übersehe, macht das Leben Pläne, die alle meine über den Haufen werfen.
Mit zunehmenden Alter fällt es mir nun immer leichter, diese Planänderungen mit Humor anzunehmen. Die versteckten Geschenke machen diese Zeiten oft zu ganz besonderen.
Möge Dein Tag beides haben. Erfüllte und umgesetzte Pläne und Momente der Überraschung, Kreativität und Planlosigkeit. Ich glaube, das ist eine Form des SEIN’s.
ALOHA zu Dir
Susanne