On the way to Hana – First Time and Years later

Erste Eindrücke bleiben und können nicht wiederholt werden

Deshalb ist der Augenblick – das im JETZT SEIN so wichtig. Immer.

Es geht um die Sinne – die offenen Sinne – das Aufsaugen und Wahrnehmen des Geschenks des Augenblicks.

 Und auch darum, warum es gut ist, das Ziel nicht aus den Augen zu verlieren.

An diesem Tage stand auf dem Programm – Trip to Hana – das ist auf der Nordseite von Maui und damals noch nur über eine unausgebaute alte Straße erreichbar.

Teilweise on-way  – eng – verschlungen – immer wieder vom Wald und den Wurzeln zurückerobert. Steinschlaggefahr und Streckenweise ganz dunkel vor lauter Vegetation. Vom Wasser der Nordseite über- und unterspült.

Eine Fahrt durch den Dschungel – weg vom zwar damals noch weit ursprünglicheren Maui in ein noch viel Ursprünglicheres.

Eines – das mich damals die Dimensionen der Geschichte dieser Inseln  und ihrer BewohnerInnen erahnen ließ.
Trotzdem – Alles war so vertraut.
In mir wurden Schleusen geöffnet.

In meine (Tag-)Träumen tauchten Wahrnehmungen und Erinnerungen auf.

Ahnungen –  Gewissheiten – aber auch körperliche Veränderungen.

Mein Körper ließ Vieles los – es war magisch. So gut und klar hatte ich mich schon lange nicht mehr gefühlt. Der Weg zu diesem Gefühl war nicht immer ein leichter, aber stets getragen von dieser inneren Gewissheit, dass ich hier neu geboren werde – mich zu mindestens so fühlen werde.

Es sollte uns Hana und das ursprüngliche Leben gezeigt werden. Das Leben der Tarobauern – jener Wurzel, die  wie bei uns die Kartoffel, lange Zeit zur den wichtigsten Grundnahrungsmitteln zählte. Die Hawaiianer, die auf ihrer eigenen Insel – wie fast alle indigenen Völker – zurückgedrängt werden.

Eine Einladung an unsere Herzen und unseren Verstand, die Geschichte Hawaii’s erzählt zu bekommen – anhand von Familiengeschichten. Durch Teilhaben ihrer Lebensweise. Wir wurden erwartet von Fremden – die uns empfingen wie gute alte und langjährige Freunde.  Mehrere Autos fuhren im Convoy – das Ziel war irgendwo abseits der Straße im Nirgendwo – daher war es wichtig, dass wir immer wieder aufschlossen. Mein  Auto war das dritte – drei Frauen, als Mitfahrerinnen.

Verrückt – auf der anderen Seite der Erde und meine Familie, die mich jahrelang nicht gerade nur positiv beschäftigt hatte – mich belastet und gefordert hatte – war plötzlich ganz präsent – nahe und verständlich.

Auch diese Gewissheit, dass ich genau am richtigen Ort war – um mich schonungslos kennenzulernen.

Lernen Nein zu sagen – wenn ich Nein meine.

Und lernen Ja zu sagen, wenn mein Bauch und mein Herz genau das empfinden – ohne Wenn und Aber.

Wie gesagt – Neugeburt – war angesagt. Und glaubt es mir, ich habe mich teilweise selbst überrascht und gedacht – so geht’s also auch.  Und diese Leichtigkeit, mit der sich alles aneinander fügte.

So vieles zu Verstehen und gleichzeitig so viel Freude und Spaß zu haben.  Auf einer tiefen Zellebene Klarheit darüber zu erlangen, dass das eine das andere nicht ausschließt.

YIN und YANG in  der Lebensschule zu verinnerlichen.

In der dunkelsten Stunde ist bereits das Licht für den Aufschwung – das Licht – beinhaltet.  Mit der Anstoß  dieser Reise war für mich persönlich auch gewesen – den Tod des Kindes meiner Freundin – verarbeiten zu können.

Mich hatte dieses Erlebnis kurz nach meinem 40igen Geburtstag Ende April sehr stark mitgenommen und geprägt.  Mir aber auch gezeigt, wie wichtig es ist, das Leben zu feiern.

All das hatte mich früh in die Fragen des Lebens an sich hineingestoßen

Die Jahre danach hatte ich mich schon sehr mit dem Leben, dem Tod , der Tatsache selbst keine Kinder bekommen zu können und dem großen Warum hinter all dem Geschehen beschäftigt. Aus der Krise die Chance wahrgenommen – für mich vieles anzugehen – zu lernen und in die Tat umzusetzen.

Das Gestern prägt uns. In mir war eine Schatten – ein Schmerz – aber auch immer die absolute Lebensenergie, mich all dem zu stellen. Es hat mich in den folgenden Jahren ganz stark genährt und mir die Kraft gegeben die weiteren Erlebnisse  auszuhalten  und daran zu wachsen. Immer angebunden  das den Stromkreislauf des Lebens.

Das alles –  in meinem Inneren an diesem Tag mit auf Reisen … 3 Frauen, die mich – sagen wir es mal so recht genervt haben. Ich war die Fahrerin – war ja mein angemietetes Auto.  Irgendeine wollte immer etwas – Pause, um aufs WC zu gehen. Stehenbleiben, um am Straßenrand Bananen oder sonst irgendwas  zu kaufen. An diesem Tag war ich kurz davor – die ganze Partie einfach zu vergessen – sie in ihrer Einkaufslust alleine zurück zu lassen – ich hatte ja anderes im Sinn. Habe ich natürlich nicht getan. Aber in meinem Innersten zog ein Sturm auf.

Ich war um die halbe Welt gereist. Damals dachte ich noch – das Einzige Mal. Wie auch immer. Ich wollte auf keinen Fall den Anschluss verpassen. Bei einem der Stopps habe ich die Mädels dann sehr angetrieben ….

Wir schafften es gerade noch die beiden Autos vor uns zu sehen – UND es war genau der Punkt der Reise, wo sie von der Hauptstraße ins Nirgendwo abgebogen sind. Ohne Sichtkontakt wäre ich da absolut sicher vorbeigefahren. Diese Straße – so es überhaupt als das bezeichnet werden kann – wäre ich never – ever befahren.

Und da war es wieder, dieses gute Gefühl der Sicherheit – hier bin ich genau richtig.
Da gehöre ich hin.
Es fühlte sich feierlich an – diesen schlammigen Weg zu fahren – über Wurzeln zu steuern.
Zu viert in dem kleinen Auto (und es war mein Leihwagen) den Trucks zu folgen, eine Übung – aber sie gelang.
Nach einer Weile Stopp – um uns dichte Vegetation.

Und unter hohen Bäumen eine  dunkle und ruhende Wasserstelle.

Am hinteren Ende – ganz im Schatten – sprudelte ein kleiner Wasserfall das frische und kühle Wasser in das Becken.

Dieser Platz sprach zu meinem Herzen – komm her. Tauche ein.

Ich komme aus Tirol und bin es gewohnt auch in Bergbächen Erfrischung zu finden.

Dieses Wasser war ähnlich kalt. Es war wirklich sehr kalt.
Nur die Stimme sagte: „Los – geh rein – und tauche unter – such Dir Deinen Platz.
Ehrfürchtig stieg ich im Bikini und mit meinen Turnschuhen ins Wasser – die Steine am Grund waren sehr rutschig – ich watete in die Mitte der Wasserstelle und tauchte unter.

Es war – wie eine Umarmung. So wie wenn Du zu einem geliebten Menschen nach Hause kommst und die Arme um Dich spürst.
Die Kälte spürte ich nicht mehr – nur dieses absolute Einssein mit dem Wasser.
Die Grenze zwischen mir und der Umgebung verschmolz.
Ich wagte mich zu dem kleinen  Wasserfall vor – setze mich dort ins Wasser und fand dort einen Stein – der auch genau passte. Wie eine Sesselauflage. Dort saß ich nun – den Po im eiskalten Wasser. Den Rücken an den Wasserfall gelehnt und schießlich auch den Kopf nach hinten beugend – ganz geflutet. Für mich ein zutiefst „heiliger“ Moment.   Alles fühlte sich richtig an – ich fühlte mich richtig angebunden an etwas Größeres – von innen heraus strahlend und erfrischt.
Ich dachte noch so bei mir „Ich glaube – ich bin jetzt ein Stern.“  Da kamen die sich in der späten Nachmittagssonne herabsenkenden Sonnenstrahlen unter dem Blätterdach durch. Das Wasserbecken nahm einen moosgrünlich bis goldenen Farbton an und meine Haut auch. Ich fühlte mich wie eine Königin bei der Krönung.  Und es war eine.

Unsere Hawaiianischen Freunde stimmten Lieder an – es war unglaublich.  Und jetzt da ich das für Euch aufschreibe – klopft mein Herz vor Dankbarkeit.

Ich habe mich an diesem Platz von allem, was mich  belastete – befreit – reingewaschen.

So fühlte es sich an – befreit – klar – und von einer Zuversicht geprägt, die mich bis heute begleitet.

Manches Mal vergesse ich es.
Genau deshalb schreibe ich diese Geschichten.
Für mich zur Erinnerung  – um wieder einzutauchen und um Dich zu ermutigen, auf Deine Intuition zu achten.

Solche Fügungen passieren auch an anderen – ganz alltäglichen Orten. Vertraue Deiner inneren Stimme.

Und um sie zu hören – ist mir diese Zeit der Stille pro Tag – dieses Rendevous mit mir – ein so nährender Begleiter geworden.

Es einfach Herauszuschreiben – zu Beschreiben – ist noch einmal etwas ganz anderes.

Das ist für mich ebenso ein Abenteuer – wie mich selbst zu hören oder zu sehen.

Ich kann Dich nur von Herzen bestärken – höre auf Deine innere Stimme und drück Dich aus.

Tanze – Singe – Male  – Koche – Schreibe  – mach was Dich erfreut in Deiner Zeit.

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